Gedanken zur Jahreslosung

Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen

- Johannes 6,37

Ich kann mich noch sehr gut an meine schwierige Phase in meiner Jugend erinnern. Um ganz ehrlich zu sein hält diese manchmal noch bis heute an.

Eigentlich dachte ich immer ein ganz anständiger Kerl gewesen zu sein, jedoch zweifle ich jetzt gerade etwas an dieser Annahme.

Ich kann mich noch an eine Szene erinnern in der ich meine Eltern bewusst angelogen hatte. Es schien der einfachste Weg zu sein um aus dieser Nummer ohne Ärger herauszukommen ohne wirklich jemand Weh zu tun.

Falls sie sich fragen was ich angestellt habe - ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr.

Aber lügen haben eben doch oft kurze Beine und ich kann mich noch lebhaft daran erinnern wie meine Lügen aufflogen.

Meine Eltern waren verletzt und mich traf nicht mal die Schuld, sondern viel mehr hatte ich mit der Scham zu kämpfen.

Ich habe gesündigt und meine Eltern waren sichtlich verletzt. Ich war daran Schuld.

Meine Entschuldigung war ehrlich und wurde angenommen, doch machen Entschuldigungen nur selten etwas ungeschehen und noch weniger heilen diese aufgerissene Wunden.

Und so musste ich mit dem Gefühl leben meine Eltern verletzt zu haben - im laufe meine Lebens nicht nur einmal.

Wie passt das jetzt zur Jahreslosung?

Meine Eltern hatten mich nie abgewiesen. Sie standen mir immer Rat und Tat zur Seite und tun dies (Gott sei dank) noch heute.

Ich bin unendlich dankbar noch heute Menschen zu haben die mich nicht abweisen würden.

Nun spreche ich aber gerade aus einer sehr persönlichen und vertrauten Umgebung. Was ich erzähle können so wohl sehr viele Menschen nachempfinden oder sogar gleiches berichten.

Die Jahreslosung erzählt aber von etwas weitaus größerem.

Wie ging Jesus mit den Sündern um?

Ich denke hier an die Zöllner, die Ehebrecher und Lügner. Am eindrücklichsten wird Gottes Wesen wohl am Gleichnis vom verlorenen Sohn aufgezeigt.

Jesus hat die Sünder nicht abgewiesen, ganz oft suchte er doch sogar ihre Gesellschaft.

Nun glaube ich fest daran, dass Gott auch heute noch unsere Nähe sucht. Aber es ist kein angenehmes Gefühl mit einem schlechten Gewissen irgendwo anzuklopfen. Nie können wir wissen wie unser Gegenüber reagiert und ob unsere Entschuldigung akzeptiert wird. In vielen Fällen wird die Beziehung sogar nachhaltig verändert.

Ich glaube in unserer Beziehung zu Jesus ist dies nicht anders. Jesus hasst die Sünde, davon bin ich fest überzeugt. Doch was uns von Jesus trennt ist doch die mit der Sünde kommende Scham die uns davon abhält und uns manchmal sogar Angst macht zu Jesus zu kommen und um Entschuldigung zu bitten.

Jesus Christus Spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.

Was für eine großartige Zusage. Ist dies nicht das Evangelium, die Gute Nachricht in ihrer reinsten Form?

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Jesus Christus bewies dies sogar als geschundener Mensch am Kreuz. Wir sollten den Mut haben an einen Gott zu glauben, der größer ist als unsere Sünde.

Ich wünsche ihnen einen gesegnetes Jahr 2022

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