Willkommen zur Osterzeit

Eigentlich bin ich geneigt die Osterzeit mit Zusammenkunft, mdem begrüßen der ersten wärmenden Son-nenstrahlen, mit bunten Eiern und der Osternacht zu umschreiben.
Doch je näher wir dem Osterfest kommen, so sehe ich, wie jeder mit seinen ganz eigenen und neuen Heraus-forderungen kämpft. Es mag die drohende und ungewohnte Einsamkeit vor den Festtagen sein, es mag die momentane Kurzarbeit sein oder die Angst vor einer unsicheren Zukunft - denn solche Ängste sind angesichts der letzten Jahre für die meisten etwas surreal, so wie es die momentane Zeit eben auch ist.

Was mich angeht, so teile ich die selben Ängsten wie viele andere es aktuell auch tun. Doch treibt mich ein weiterer Gedanke umher: Sind wir wegen zu viel COVID-19 in Gefahr zu vergessen, weshalb wir Ostern eigentlich feiern?

Es mag etwas pietätlos klingen, doch ich glaube wirklich daran, dass die momentane Situation wenigstens eine großartige Chance hervorbringt. Doch denken wir zuerst einen kurzen Moment zurück und erinnern uns an das geschehene zwischen dem Abendmal und der Kreuzigung Jesu: Wir finden einen völlig verängstigen Jesu wieder, der mit einigen seiner engsten Vertrauten losgeht um zu beten. Doch Jesus steht nicht nur seiner schmerzenden Angst entgegen, sondern auch dem ungewissen und der Einsamkeit. Denn selbst in dieser Situation war es Jesus Weggefährten nicht möglich wach zu bleiben um ihren Freund zu unterstützen.

Sind dies nicht die selben Ängste, die gerade auch uns umhertreiben?
Vielleicht wird uns die Chance gegeben ein ganz anderes Osterfest zu erleben. Ein Osterfest an dem wir ein bisschen besser verstehen können wie es Jesus damals ging. Ein Osterfest an dem wir uns darauf besinnen dürfen, dass Jesus die Ängste, Zweifel und Qualen für jeden einzelnen durch machte. Ein Osterfest an dem wir unsere Ängste und Sorgen auf Jesus werfen dürfen und wissen, dass er ganz genau weiß was wir gerade durchmachen.

Angela Merkel sagte in einer ihrer jüngsten Ansprachen, dass es im Moment nicht nur um rohe Zahlen ginge, sondern um jeden einzelnen Menschen. Ich glaub fest daran, dass Jesus dies auch so gesehen hatte und die Geschichte genau so passiert wäre, auch wenn es nur einen Menschen auf der Welt gegeben hätte.

Es mag eine Herausforderung darstellen, doch möchte ich diese Chance nutzen und sie einladen ein bewusstes Osterfest zu feiern. Ein Osterfest an dem wir uns nicht auf unsere weltliche Einsamkeit besinnen, sondern auf die Gemeinschaft mit Jesus der uns nicht mit mehr Liebe hätte begegnen können. Ein Osterfest an dem wir ein ganz neues Bewusstsein erfahren dürfen, weshalb wir Ostern feiern.

Ich wünsche ihnen einen gesegnetes und trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Umstände, ein großarti-ges Osterfest.

Yannick Bengert

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